Fachwerksanierung an der Blunoer Fachwerkkirche- Zwischenbericht...

 

Die Restaurierungsarbeiten an der Fassade unserer denkmalgeschützten Fach-werkkirche konnten im August letzten Jahres begonnenen werden, nachdem die Fachfirmen für die Sanierung des Holzfachwerkes und den Fenstern sowie für die Fassadenrüstung beauftragt waren. 

Das notwendige Fassadengerüst wurde vor Beginn der Arbeiten errichtet und trübte für vier Monate den Anblick unserer schönen Fachwerkkirche. In den er-sten Wochen wurden mühevoll die alten Farbschichten und die Kitt- und Bau-schaumfüllungen von den Balken entfernt. Es kamen erhebliche Risse zum Vorschein, die nun ausgespant werden mussten. Die vorgefertigten Holzleisten wurden passgenau zurecht geschnitzt und in die Risse eingesetzt. Dabei wur-den aber längst nicht alle, zuvor ausgeschäumten, Risse im Holz wieder ver-schlossen. Leider wurden auch an unserer Kirche bei vorherigen Fachwerk-sanierungen Fehler gemacht, wobei auch kleinste Risse mit Purschaum ausge-schäumt und die Fensterfugen mit Silikon abgedichtet wurden. Dadurch konnte eingedringende Feuchtigkeit schlecht wieder austreten, wodurch optimale Be-dingungen für eine Holzfäulnis geschaffen wurden. Glücklicherweise sind diese Schäden aber nur an der Nordseite aufgetreten. Da am Fachwerk und auch an den Fenstern chemische Anstriche vorgefunden wurden, mussten diese nun vollständig entfernt werden. Nur so konnten die Holzbauteile mit einem reinen Naturölanstrich auf Leinölbasis behandelt werden. Somit entspricht die jetzige Beschichtung dem Originalanstrich, so wie diese seit jeher ausgeführt wurde.

 

Im Zuge der Fassadenrestaurierung wurden auch die Dachrinnen und Regen-fallrohre durch die Dachklempnerei Klemm aus Welzow erneuert. Es stellte sich als nicht ganz einfaches Vorhaben heraus, die alten Dachrinnen aus den Rin-nenhaken zu entfernen, ohne das vorhandene Dach dabei zu beschädi-gen…gelang aber dennoch, auch ganz ohne Schäden. 

Damit die neue Dachrinne und die Regenfallrohre, mit ihrem metallischen Glanz, nicht zu dominant wirken, wurde vorbewittertes Titanzink verwendet. Das Gerüst wurde fast planmäßig, Ende November wieder rückgebaut, so dass die Kirche zum Weihnachtsfest wieder im ursprünglichen Glanz erstrahlen konnte. Man bemerkt derzeitig erst auf den zweiten Blick, dass an der Fassade noch bis Mai 2017 gearbeitet wird. Da die derzeitig vorherrschenden Außen-temperaturen ein Arbeiten an der Fassade nicht zulassen, arbeiten die Restau-ratorin Annenlie Höntsch und Andreas Knobloch in der gut geheizten Werkstatt der Tischlerei in Bluno an den demontierten Fensterflügeln sowie einem Neu-bau eines Fensters auf der Südseite. Dieses Fenster war so stark verwittert, das bereits der Mittelpfosten durchbrach. Die Fensteröffnungen in der Kirche wird über die Wintermonate provisorisch geschlossen bleiben.

 

 

Fachwerksanierung kurz erklärt….

1.Ursprungszustand                                    2.entlacken/säubern/Risse auskratzen 

 

3.ausspänen tiefer Risse                            4.Lackieren mit Leinölfarben 

 

Sobald es die Witterung erlaubt, werden die Restarbeiten an der Kirchen-fassade fertiggestellt und das Torhaus ebenfalls saniert, so dass wir hoffentlich die Arbeiten planmäßig bis Ende Mai fertigstellen können.